Day of the Locusts


Schumba
 




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//Backpost//

Ort: USS Odyssey, Wissenschaftliche Station
Zeit: MD 10+
   
Die Schiffsführung hatte einige Termine für seinen erste Zeit auf der Odyssey gemacht, einer davon hieß : "Vorstellung auf der Wissenschaftsstation incl. Kennenlernen."
Er wusste, dass die dafür eingetragene Stunde viel zu wenig war, um all die Mitarbeiter und die Ausrüstung des Schiffes erfassen zu können. Es wäre wirklich nur ein sehr bescheidenes Vorstellen. Aber er war neugierig auf sein neuen Arbeitsplatz.

Als sich die Turbolifttüren zum Deck öffneten, erwartete ihn bereits Tam Sula.

"Lt. Ventra meldet sich zum Dienst, wo gehts zur Wissenschaftsstation?"

"Sir.", antwortete der Betazoide kurz, bevor er mit einer Handbewegung eine Richtung andeutete und vorging. "Von den üblichen Laboren auf einer Akira sind nach der Umrüstung vier übrig geblieben, von denen die wissenschaftliche Abteilung nur zwei in Gebrauch hat. Ich dachte, wir fangen mit dem Hauptlabor an."

"Autorisation Tam Sula, 9218-Schwarz.", meinte er kurze Zeit später, bevor sich die Türen zum Hauptlabor öffneten. "Aufgrund des Giftschranks in Labor eins ist dieser Raum regulär nur einzelnen Personen zugänglich. Natürlich könnte man das über Annäherungskontrolle der Kommunikatoren regeln, aber ich bin hier gerne übervorsichtig. Auch unsere Wissenschaftsreplikatoren sind entsprechend gesichert. Ihre Autorisation sollten wir auf den Weg bringen, sobald wir mit den Laboren durch sind."

Er zeigte auf einige Proben, die hinter Glas und teils in Energiefeldern zu finden waren. "Meine derzeitige Hauptaufgabe, Untersuchung von Proben des Mondes, auf dem wir zuletzt waren. Dazu einige Überreste der D'Val, einem Terraformschiff, das sabotiert wurde."

"Tam Sula...sie sind also der Offizier, der das hier bisher alles am Laufen hielt - sehr erfreut." Er nickte dem Betazoiden anerkennend zu und betrachtete dann die Proben.

"Ein Terraformschiff sagten sie? Ich war die letzten Jahre am Terraforming, sollte das wieder einer dieser kleinen, speziellen Ideen des Fkoms sein, dass ich jetzt hier bin?"

"Ich denke nicht, der Krieg kostete auch viele menschliche Ressourcen, es wurden viele erfahrene Offiziere aus anderen Teilen des Quadranten abgezogen."

Sharom schaute den Wissenschaftler an und ihm wurde klar, dass Tam absolut nichts von seiner Geschichte wissen konnte.

"Warum sind sie nicht der Chefwissenschaftler des Schiffes geworden?"

"Sie sind ranghöher, Sir."

"Aber sie sind erfahrener auf und mit diesem Schiff und dieser Crew, es sollte nicht auf diese Weise laufen."

Sharom hatte mit Kopfschmerzen am Morgen die Akte von Sula überflogen. Dass dieser etwas länger auf der Akademie verbracht hatte störte den Andorianer nicht. Er hoffte sogar, es würde mit dem Fehlen von Überheblichkeit einherkommen. Was er bis jetzt erlebte war pragmatische Sachlichkeit. Damit kam er wunderbar klar.

"Ich brauche diese Freigaben für alles so früh wie möglich."
Ventra erinnerte sich an seine ersten Tage als Ensign, als er wegen so etwas ein dringendes "Experiment" nicht durchführen konnte und unter Zeitdruck jemand mit der passenden Authorisation suchen und bitten musste, einen Replikator zu bedienen.
"Und gibt es sonst noch irgendwelche Geheimnisse, Besonderheiten oder speziellen Dinge, die ich wissen müsste ?"

Ventra mochte diese Frage, diese kleinen, wichtigen Dinge gab es immer, und auch wenn er eine ausbleibende Antwort nie ernst nahm, öffnete die Antwort oft eine gewisse Offenheit miteinander.

"Besonderheiten wären die Brauerei, die meine Assistentin in Labor drei eingebaut hat, zusammen mit einer Brennerei. Bei unserem kaputten Warpkern ein Experiment, um ihr etwas beizubringen und uns mit Alkohol versorgen zu können. Labor vier ist im Moment ihr Quartier und solange wir es nicht für andere Dinge brauchen, gestatte ich es ihr."

"IHRE Assistentin?"

Der Betazoide nickte kurz. "Als ich ankam, war ich vor allem dadurch der Leiter der Abteilung, weil ich der einzige Wissenschaftler an Bord war. Miss Norrington gehört zu einer Familie an Bord und ist nicht in Sternenflotten-Aufgaben eingebunden. Um die Leistungsfähigkeit dieser Abteilung zu verstärken, habe ich vor kurzem alles Notwendige veranlasst, sie zu einer Acting Crewman zu machen. Keine Sternenflottenausbildung, aber viel Potential und wenn sie die Prüfungen besteht, wird sie nach San Francisco gehen."

"Die Odyssey hat dafür spezialisierte Programme."

"Ja, aber dann würde sie wissen, dass sie dafür lernt." Der Betazoide gestattete sich ein kurzes Lächeln. "Sie will nicht das Leben ihrer Eltern führen. Aber sie hat Potential. Genug, um irgendwann eine gute Offizierin zu sein. Ich will sie nicht abschrecken."
Der Andorianer nickte verstehend und in Momenten wie diesen hätte sich Tam kurz gewünscht, die Fähigkeiten, für die seine Spezies bekannt war, in der Stärke der "Legenden" zu besitzen.

"Besonderheiten... NEAL!" Es kratzte hinter der Verschalung des Labors und durch eine Öffnung in der Wand unter einem der Labortische fand ein irdisches Frettchen sein Weg ins Labor, kletterte den Tisch hoch und nahm darauf Platz, um von Tam eine Blutzecke und eine kurze Streicheleinheit zu kriegen. "Mein... Haustier.", beantwortet Tam Sula eine ungestellte Frage. "Genetisch verlängerte Lebensspanne, begleitet mich seit der Akademie. Begeisterter Taucher. Und abgerichtet genug, mit keinem Experiment zu interagieren. Außer ich befehle es ihm."

Er ging weiter zu den Experimenten. "Und Geheimnisse... Technisch gesehen sind die meisten Forschungsgegenstände hier von Orten und Schiffen, die nicht zur Föderation gehören. Was heißt, das im Moment außer den Brückenoffizieren, Teilen der Ingenieursabteilung, mir und den Marines, die an der Mission beteiligt waren, keiner darüber informiert ist. Noch weniger waren in die Experimente und ihre Ergebnisse involviert."

"Und zwei letzten Besonderheiten: Sie sind auch CWI, weil wir jetzt endlich eine wissenschaftliche Abteilung haben, sie bereits CWI waren und ich den Posten direkt abegeben habe, als die Möglichkeit bestand. Ich bin lieber an Projekten als an der dazu gehörigen Projektarbeit interessiert. Und zuletzt..." Der Betazoide ging zu einem der nahen LCARS-Terminals und tippte in eiliger Folge einige Befehle. "Ihre Autorisierung. Machen wir von hier aus, so kontrollieren wir direkt und Sicherheit wie Kommandocrew können mit ihren Überbrückungscodes sowieso hier herein. Den gleichen Code werden sie für einige der Proben und natürlich den Giftschrank brauchen, jede Benutzung wird katalogisiert und mit dem Standort unserer Kommunikatoren verglichen. Eine kleine Sicherheitsmaßnahme. Ich bin sicher, Sie haben jetzt ein paar Fragen mehr, Sir?"

"Aye." Sharom schaute Sula ernst an. Lange blickte er dem Ensign in die Augen und die Fühler kreisten.
"Ja, die habe ich."
Er drehte sich zu einer der Proben, legte sie unter de
"Es gab außer ihnen und ihrer Assistentin niemanden in der wissenschaftlichen Abteilung?"

"Nein. Wobei einige Offiziere der anderen Abteilungen natürlich einen sozusagen wissenschaftlichen Hintergrund haben. Der CING zum Beispiel..."

"Verstehen sie mich nicht falsch - mich interessieren die anderen Abteilungen gerade nicht. Ich frage mich aber, wie das funktionieren konnte."

"Es ist Krieg."

"Wir sollten das ändern." Tam war sich unsicher, was er meinte.

"Den Krieg ?"
"Ja, den auch, aber wir sollten mehr Leute heran holen und wenn die Flotte keine mehr hat, brauchen wir Zivilisten. Wir müssen jemanden finden, der bereit ist, eine Gewebeprobe zur Analyse vorbereiten zu können, und wir das nicht vormachen müssen. Wir brauchen ausgebildete Kräfte und nicht nur eine "Assistentin", egal wie talentiert sie ist."
Er erinnerte sich an eine Zeit, da sie für jedes Fachgebiet mehr als eine Handvoll Leute hatten, manchmal sogar Leute, von denen er gar nicht wusste, was sie eigentlich taten.

"Die Flotte ist knapp an allem, die Odyssey selbst auch."

"Dennoch, wir sollten uns zusammen setzen und mal eine Liste machen, wen wir alles brauchen und es mit dem Vermerk "dringlich" an das FKOM schicken."

"Meinen sie, das FKOM wird einer solchen Anfrage Priorität geben?"

"Ihnen das deutlich zu machen möchte ich gerne in ihre Hände geben. Sind sie dazu fähig?"
Sharom grinste.
"Bleibt mir eine Wahl ?"
"Nein. Also, sie haben es verstanden. So muss es laufen. In Ordnung, lassen sie uns dann auf ein Holodeck gehen."

Er sah Tams kurz irritierten Blick.

"Ich bin noch nicht wieder so sehr an das Leben auf Schiffen gewöhnt und würde gerne etwas Zeit in der Natur verbringen, auch wenn sie nur virtuell ist. Wir können uns dort noch etwas weiter unterhalten und uns dort überlegen wen und was wir alles brauchen. Wir übertreiben ordentlich und wenn wir einen Bruchteil davon kriegen, können wir froh sein."

"Ich persönlich bevorzuge übrigens Tauchgänge, aber für einen Tauchgang braucht ein Holodeck mehr Energie, als ich ihm zumuten will." Ensign Sula öffnete einen der Schränke, und griff nach einer Robe in Waldtarnfarben. Als er den Blick des Andorianers sah, lächelte er kurz. "Ich dachte, wir nehmen etwas, das Ihrer gewohnten Umgebung etwas mehr zugetan ist als die üblichen Strände von Risa oder Wälder von Qu'onos. Nicht Andoria, auch wenn ich meine Zeit da mochte."

"Und ich dachte, ich lege fest, wo wir hingehen?"

Der Betazoide lächelte. "Im Fall der Fälle ist mir dann trotzdem etwas wärmer." Ein Lächeln war die Antwort und gemeinsam zogen sie los. Neal schien kurz zu überlegen, sie zu begleiten, machte sich dann aber wieder auf Käferjagd im Innenleben des Schiffs.


Ort: Deck 04, Holosuite 2
Zeit: kurz darauf


"Das hier... Das hier ist ein Planet in einem mittleren Terraformstadium. Die erste Phase, in der kontrollierte längere Aufenthalte möglich sind.", meinte Tam, der seinem neuen Vorgesetzten die Einstellungen überlassen hatte.

"Gut beobachtet. Selbst Teil eines Teams gewesen?" Der Betazoide konnte auf die Frage nur den Kopf schütteln, sah sich aber weiter um.

"Nein, nur die Auswirkungen und Eingriffsmöglichkeiten studiert. Und für einzelne Stadien Gegenmaßnahmen zur Verzögerung und Neutralisation entwickelt."
Den fragenden Blick beantwortete er mit einem kurzen Seufzen, gefolgt von einem: "Das Genesisprogramm hat deutlich gezeigt, wie man Terraformingtechniken zu Gefährdung anderer verwenden kann. Auf einen lebenden Planeten gerichtet ist es eine Massenvernichtungswaffe."

"Ja, aber normalerweise werden Wissenschaftler nicht dafür ausgebildet, so eine Maßnahme auszuschalten."

"Normalerweise."
Der Betazoide schloss die Augen und schaute auf den Boden und sein neuer kommandierender Offizier schien es dabei belassen zu wollen. "Ich nehme an, dass Sie Teil des hiesigen Terraformteams waren. Und dass dies eine Lektion beinhaltet?"

Jetzt war es am Andorianer, mit seiner Hand in eine Richtung zu deuten und Tam folgte dem Andorianer.

Es war ein kleines Wäldchen in dessen Richtung Ventra schritt. Zehn Bäume am Rand des Waldes standen in einem großen Halbkreis. Dort brannte ein Feuer im Mittelpunkt. Darum standen vier mit Moos überwachsene Bänke, allesamt aus Duranium-Wrackteilen gebaut.

"Wir hatten anfangs so wenig Energie, dass wir im ersten Jahr eine Linie von großen Solarmodulen entlang des Äquators aufstellten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir mit den ersten Modulen gerade erst begonnen. Wir hatten noch Temperaturen von unter Minus 100 Grad Celsius.

Und unser CO, ich weiß nicht, warum er vergaß vorsichtig zu sein..."

Ventra zeigte auf den Wald.
"Dort war eine Art Eis-See, gefrorenes Kohlenstoffdioxid, sehr glatt, und wir waren immer sehr vorsichtig in unseren Raumanzügen, wenn wir ihn überquerten."

"Unser CO, Tom hieß er, hatte zwei volle Batterien, in jeder Hand eine, von den Solarmodulen zur Basis tragen wollen. Er war mitten auf dem CO2-Eis, als Laure, unsere Meterologie-Spezialistin aus der Luftschleuse nach draußen trat. Die beiden mochten sich, sie winkte ihm zu und er stellte in seinem Leichtsinn die beiden Batterien auf das Eis. Sie waren frisch geladen und deutlich über 100 Grad Celsius warm."

Ventra brauchte dem anderen Wissenschaftler nicht erklären was passierte. Kohlenstoffdioxid wurde in so einem Fall nicht erst flüssig, es ging vom festen sofort in den gasförmigen Zustand über, es verfielfachte sein Volumen dabei enorm.

"Ich hoffe, er starb schnell.", bemühte sich Tam um Anteilnahme.

"Die Druckwelle der Sublimation riss ihm die Arme ab und sein Körper wurde ein paar Dutzend Meter weit geschleudert. Als wir ihn erreichten war er bereits steif gefroren."

"Wir lagerten sein Leichnam solange, bis wir die Bäume pflanzen konnten. Dann haben wir ihn dahinter begraben."

Erst jetzt bemerkte Sula die hölzernen Grabtafeln hinter fünf der zehn Bäume. Er schritt in die Richtung und sah bei einem sechsten einen blühenden Strauch stehen.
Ventra lächelte.

"Laure hat den Absprung geschafft, sie hat sich so sehr um eine Versetzung bemüht, dass sie nach zwei Jahren zurück zur Erde kam."

"Und sie? Sie alle haben es nicht versucht?"

Ventra schüttelte den Kopf
"Ich glaube, wir alle fanden, wir waren da richtig wo wir waren. Weit ab vom Schuss."

Sie saßen am Feuer. Die großen Wanderheuschrecken, welche eine der ersten erfolgreich angesiedelten Insektenarten waren, zirpten in der Dämmerung.
Zwei Wissenschaftler schauten in das Feuer. So wie ein Betazoid mehr in den Gefühlen anderer sah, oft mehr als das, was derjenige selbst spürte, so sahen Wissenschaftler etwas mehr in einem Feuer...
Sie sahen das Plasma, ionisiertes Gas - die Elektronen, die ihre Bahnen verließen, sie sahen die chemischen Oxidationsprozesse und sie rochen, fühlten es, spürten die Wärme und wussten genau warum das Feuer wärmte und dass hinter all dem Wissen, dem Zirpen der großen Heuschrecken, der würzigen Luft, all den Wundern der Natur die Gewißheit stand, dass sie bis jetzt nur an der Oberfläche gekratzt hatten. Die Gewißheit, dass es beim Lernen nie ein Ende geben würde, dass hinter jeder wundervollen Erkenntnis nur das nächste noch schönere Geheimnis wartete - was für ein Geschenk.

Es war der Betazoide, der die Stille wieder zerriss. "Selbst wenn wir übertriebene Forderungen stellen, sollten wir nichts fordern, was wir nicht gebrauchen können. Ein Spezialist für vulkanische Archäologie ist hier genau so unpraktisch wie noch ein Biologe. Und wie Sie richtig gesagt haben, haben einige der Ingenieure überraschende Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Feldern in Theorie und Anwendung gezeigt. Ihr Pendant Lt. Panalek - übrigens auch Andorianer - versteht sich zum Beispiel sehr auf Materialforschung." Beide schienen eine Weile zu überlegen.

"Was können wir denn gerade gebrauchen?"

Beide überlegten am Feuer und Tam beobachtete fasziniert das Spiel der Flammen. "Fangen wir mit den einfachen Dingen an. Chemie und Physik in ihren Spielarten. Ein Spezialist für Replikatoren- und Holotechnologie..." Tam überlegte weiter. "Oder wir suchen nach denen, die keiner will, finden raus, warum sie keiner will, fordern sie an, verwenden sie oder schmeißen sie wegen Unfähigkeit raus und bitten um Ersatz."

Der Andorianer sah zum Betazoiden, dessen Augen sich im Feuer spiegelten. "Also die Unfähigen und Unwilligen?" Der Betazoide schüttelte den Kopf.

"Die Ungewöhnlichen und Ungewollten. Natürlich nur die, die wir auch gebrauchen können." Sein Blick ging zu seinem neuen CWI. "Hätte diese Crew bereits einen Wissenschaftler gehabt, wäre ich heute wahrscheinlich nicht Teil von ihr. Doppelte Zeit an der Akademie? Nicht befördert seit Eintritt in die Flotte? Denkbar schlechte Voraussetzungen. Aber ich bin gut in dem, was ich tue. Und ich bin nicht alleine."

"Wir brauchen auf jeden Fall einen fähigen Laborleiter, der mitdenken kann, aber ansonsten ist das eine fabelhafte Idee."

"Wir brauchen einige fähige Leute. Astrogation ist faktisch unbesetzt, gleiches gilt für viele andere Bereiche, die vor dem Krieg keine Herausforderung gewesen wären. Wir haben auch keinen Deflektorspezialisten, keine Anthropologen, keine Umweltexperten und nicht einmal die üblichen Dienstgrade für Hilfsaufgaben. Aber wir werden suchen. Zuerst unter all den Kandidaten, die selbst in dieser Zeit noch auf kein Schiff gekommen sind. Natürlich werden da auch faule Äpfel bei sein."

Ventra nickte nachdenklich. Er hatte schon lange das Gefühl, dass in der Sternenflotte Leute eher nach ihrer Akte, denn nach ihrer wirklichen Befähigung befördert und eingesetzt wurden. Es würde einige Mühe kosten, sich durch die Personalien zu wühlen. Sie würden nicht per se schlechte Leute auswählen. Sie würden sich diejenigen schnappen, die aus irgendeinem Grund durch das Netz fielen. Die wegen eines Aneckens mit dem Vorgesetzten nicht weiter gekommen waren, die aus Gründen, mit denen Tam und Sharom klar kamen, als schwierig galten. Sie würden nicht den Ausschuß nehmen - sie würden das suchen, was nicht nur zu ihnen, sondern auch zur Wissenschaft selbst passte. Es ging darum, die absolut Besonderen zu finden. Die Schnabeltiere unter den Sauriern, die Paradiesvögel der Würmer, die Nacktmulle der Fischwelt. Die Seltsamen unter Sonderlingen.

Tam entschied sich für ein kalkuliertes Risiko. "Computer, mit Schiff verbundener LCARS-Monitor Typ 4, ein Meter über den Boden, zwischen Lt. Ventra und mir." Das Holodeck reagierte sofort und Tam schaute seinen Vorgesetzten mit einem entschuldigenden Lächeln an. "Besser als jetzt war gestern, um einen meiner Ausbilder zu zitieren.", sagte der Betazoide dazu und machte einige Eingaben auf dem LCARS, bis eine Liste von möglichen Kandidaten auftauchte.

Einige strich er selbst weg, bis er innehielt und den Blick des Andorianers über seiner Schulter spürte. "Und ich dachte, ich leite diese Abteilung..." Der Betazoide musste schmunzeln, holte die Kandidaten wieder zurück, lies sich einen Stuhl erscheinen und blickte auf den Monitor. "Wir müssen prinzipiell davon ausgehen, das einige auf dieser Liste auch auf diese Liste gehören. Vernunftbegabte Lebensformen, die die Akademie geschafft haben, aber nicht für den Dienst bei der Flotte geeignet sind."

"Aber das entscheiden wir nicht nach einem SO kurzem Überblick. Wenn Sie mir die Gründen nennen können?"

Tam nickte seinem Vorgesetzten zu und rief die einzelnen Personen auf. "Lt. jg. Jhoras Men, Bolianer, Biologe. Xeno-Zoologe, um genau zu sein. Brauchen wir nicht doppelt.", sagte er und wartete das Nicken des Andorianers ab, bevor er weiter machte.
"Ens. Niam Sutton, Mensch, Chemiker. Ich verweise auf die Eintragungen." Gemeinsam sahen sie an, warum Mr. Sutton immernoch, respektive wieder, Ensign war. "Wir haben eine Brennerei an Bord, wir brauchen keine Drogenküche, die man für nichts anderes verwenden kann. Vor allem nicht, wenn er das scheinbar auf jedem Schiff versucht hat, auf dem er diente."

"Aber er ist gut?", erwiderte der Andorianer und Tam sah sich seine Akte noch einmal an.

"Sogar durchgehend gut. Er hat es nicht mal zum Eigenverbrauch hergestellt. Ich würde behaupten, es war ein Test, ob er es überhaupt kann. Wofür auch spricht, dass es ständig neue Produkte waren."

"Wir brauchen einen guten Chemiker."

Tam sah zu seinem Vorgesetzten, überlegte und drehte sich wieder zum Bildschirm. "Falls wir ihn nehmen, müssen wir ihn ständig überwachen. Bisher sind seine Labore alle in Bereichen gefunden worden, die kaum von Besatzung betreten werden. Wenn wir den internen Sensoren einen Alarm einsetzen, der reagiert, sobald gewisse Chemikalien ab einer gewissen Konzentration auftauchen und den Ingenieuren einen subtilen Hinweis geben..." Zwei Wissenschaftler sahen sich in die Augen und Tam erschuf einen "Recall"-Ordner, in den er Mr. Sutton verschob.

"Ein vereinigter Trill auf der Liste...", merkte Lt. Ventra an und Tam rief die entsprechende Akte auf. "Ensign Tilial Pramam, Astrophysiker. Zwei von seinen vier bisherigen Wirten waren in der Sternenflotte, der jetzige ist es wieder. Hat seine Prüfung an der Akademie beim zweiten Anlauf gerade so bestanden, war kurzfristig der USS Fearless zugeteilt und wurde wieder rausgenommen, nachdem sie einen anderen Astrophysiker fanden."

Sharom begann zu lesen.
"Seltsam, diese Trill haben doch immer die Besten unter den Besten für ihre Symbionten heraus gesucht."
Tam zuckte mit den Schultern
"Bei diesem scheinen sie ein wenig Pech zu haben."

Tam schien ein schnelleres Lesetempo zu haben. Schließlich ließ der Betazoide den großen Monitor verschwinden und sie lasen jeder auf einem eigenen Padd weiter. Von Zeit zu Zeit nannten sie sich Namen, überflogen kurz gemeinsam die Akten, filterten die Datenbank aus neuen Blickwinkeln und sammelten nach und nach einen Namen nach dem anderen.

Ihre Liste war auf zwei Dutzend mögliche Kandidaten herangewachsen. Bei dreien waren sie sich bereits einig geworden. Sie forderten sie an.
Es waren eben jener etwas erfolglose Trill namens Pramam, dazu noch der Chemiker mit dem ungewöhnlichen Hobby sowie eine junge Ensign, die wohl derart begabt als Botanikerin war, dass es an ein Wunder grenzte. Leider stellte sie die Wünsche und Anforderungen ihrer pflanzlichen Schützlinge über jene ihrer vorgesetzten Offiziere. Man hielt sie schlicht für untauglich

"wenn wir ihr die nötigen Freiheiten geben und ihr eine Chance geben?"

"Sie besitzt ein seltenes genetisches Profil.", bemerkte Karanor. Er wartete kurz Ventras fragendenen Blick ab.

"Ihre Großeltern sind eine Deltanerin und ein Betazoide sowie ein Vulkanier und eine
Bajoranerin."

"Ich meine, wir versuchen es."

Tam nickte und sie gaben noch weitere Job-Profile in die Postenbörse der Flotte ein, in der Hoffnung, dass sich darauf weitere Treffer finden würden.
Als sie gerade ihr Gespräch beenden wollten, fiepte Tams Padd auf.
"Gerade eben gab es einen Treffer. Eine hervorragende Wissenschaftlerin, beste Noten  und gerade was praktisches Experimentieren und Laborverwaltung angeht akkurat und erfahren. Sie hat war derzeit auf einem Labor auf der Erde stationiert und hat sich gerade erst auf die Liste gesetzt, sie will wohl auf ein Schiff wechseln."

"Schlagen sie zu! Sofort anfordern, bevor sie uns jemand weggeschnappt." Sharom war bereits aufgestanden und hatte sein Padd bereits vom HD verschwinden lassen.

"Erledigt."

"Wie heißt sie?"

"Lt. (jg.) Yino Kesihl, eine Trill. Sie war im Linden-Institut für experimentelle Naturwissenschaften, meinen sie wirklich, dass wir sie brauchen - wir haben beide ein biologisches Wissenschaftsprofil."
"Sie soll die Labore leiten, so eine brauchen wir. Eine, die auch von dem anderen Kram AHnung hat, der uns nicht so interessiert."

Tam legte den Kopf schief in dieser Vorausnahme seiner eigenen Interessen. Er lernte seinen neuen Vorgesetzten als etwas impulsiv kennen.
"Ist das nicht etwas vorschnell, sie haben ihre Akte nicht mal gelesen."
"Wissen sie was? Mein früherer CO warf mir einmal vor, ich würde zu viel nachdenken. Für mich als Wissenschaftler war das ein Kompliment, für mich als Andorianer etwas befremdlich und für mich als sein Offizier war es etwas worüber ich nachdenken musste."
Er stutzte.
"Nun ja, ich erlaube mir nun von ab und zu spontan zu entscheiden, gerade wenn ich ein gutes Gefühl habe. Und das habe ich." Er grinste. Der Betazoide nahm das Statement mit einem höflichen Nicken auf.

"Also noch eine Trill. Mit der Botanikerin und dem Chemiker werden wir hier eine schöne bunt-blau gefleckte Mischung.", sagte Tam Sula.

"Die Natur lebt von Vielfalt.", raunte Ventra in das knisternde Feuer hinein.

Die Schrecken zirpten, die beiden lächelten.


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<sum>
Ort: USS Odyssey, wissenschaftliche Station + HD
MD: 10+

Tam und Ventra lernen sich kennen und kommen ins Gespräch. Sie einigen sich darauf weitere Leute für die wissenschaftliche Abteilung anzufordern und schreiten bei einem kleinen Feuer auf dem HD gleich zur Tat

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von
Tam Sula und Sharom Ventra
sCWI und CWI, USS Odyssey