Ein Empfang zum Abschied


Friedemann Hruby
 

So, jetzt geht auch die Delegation der Hito von Bord der Odyssey, neue Wege öffnen sich und neue Fäden werden gesponnen. Damit verabschiede ich mich von der Ody und danke für die Zeit mit Euch. Viel Spaß und Freude auf der Artemis.

 

Liebe Grüße

Friddi

 

<RPG>

 

Zeit: MD 14.1700

Ort: Botschaftsquartier der Tene’Hito, USS Odyssey

 

Ilvaria hielt einen kleinen Empfang, sie hielt dies für angebracht, hinsichtlich der baldigen Abreise ihrer Delegation. Vor wenigen Stunden hatte sie erfahren, dass sie in drei Tagen von der USS Hammarskjöld abgeholt werden würden. Ein weiteres Schiff der Flotte sollte sie aufnehmen und dann zu einem vorbereiteten Treffpunkt bringen. Dies verwunderte die Botschafterin zwar etwas. Denn warum konnte nicht die Odyssey sie zu diesem neuen Ort bringen. Ihrer Information nach, handelte es sich um eine Station der Sternenflotte, welche man reaktiviert hatte. Jhalath hatte ihr einige Daten über die Station besorgt. Schon seit Jahren war das Alfheim-System und der Yggdrasil-Cluster eine Heimstatt von Piraten. Die Tene’Hito mochte keine Piraten und die Grim Guardians, welche den Yggdrasil-Cluster letztendlich als ihr Heimatbasis nutzten hatten bisher alle Versuche in die Nähe des Hito-Systems vorzustoßen bitter bereut.

 

„Botschafterin Ilvaria,“ erscholl es hinter der Tene’Hito. Diese drehte sich um und blickte in das Gesicht von Yvonne Renard.

„Cmdr. Renard, es freut mich sie noch zu sehen, bevor wir das Schiff verlassen.“ Dabei betonte Ilvaria das Wort „wir“ besonders. Denn sie hatte bereits vernommen, dass auch die XO der Odyssey gehen würde.

„Sie werden abgeholt habe ich gehört?“

„Ja, ein weiteres Schiff der Flotte wird uns zu unserer neuen Heimat bringen. Wissen Sie schon, wohin es für Sie geht, Cmdr. Renard?“

Yvonne nickte. Doch sie hatte kein großes Interesse daran es der Hito zu verraten. Der ganze Vorfall auf der D’Val steckte ihr immer noch in den Knochen. Auch wenn Jhalath mittlerweile „entlastet“ worden war, so bestand immer noch die Tatsache, dass die Hito ein unschuldiges Wesen kaltblütig ermordet hatte. Auch war da immer noch dieser Befehl der Botschafterin, welche Jhalath zu ihrem Alleingang angestachelt hatte. Gas hin oder her, andere Kultur hin oder her. Die Tene’Hito hatten es in Kauf genommen das Wesen zu Tode kommen würden. Das ganze Terraformingschiff hatte sich als eine große Falle herausgestellt, als ein Schiff welches nicht nur Eindringlingen, sondern auch Helfern gefährlich werden konnte. Die Yaidae hatten helfen wollen. „Neue Befehle, neue Standorte, man braucht mich an einem neuen Ort, also gehe ich.“ Sie hatte keine Lust der Hito einen Einblick in die inneren Querelen zu geben.

Ilvaria spürte, dass die Frau nicht unbedingt mehr Informationen mit ihr teilen wollte. Sie schloss die Augen, dieser erste größere diplomatische Kontakt war nicht unbedingt reibungslos gelaufen. Die Beziehung der Föderation und der Tene’Hito hatten sich sogar eher abgekühlt. Die zwei Kulturen war stark unterschiedlich und Ilvaria fragte sich manchmal, ob sie die richtige Botschafterin war. Doch Kralovna Takara versicherte ihr immer wieder, dass sie die richtige Person an der richtigen Stelle war. Beide Seiten hatten das Vertrauen der anderen Seite allerdings auch etwas verspielt. Die Handlung auf der D’Val waren der Föderation und der Odyssey übel aufgestoßen. Hingegen spielte die Beteiligung eines korrupten Botschafters der Föderation an der Zerstörung der D’Val auch keine unerhebliche Rolle. Vielleicht war dies ein Ausgangspunkt, den man zusammenfinden konnte. Es waren Fehler passiert, Fehler welche Leben gefordert hatten und womöglich musste man einen Strich unter diese Fehler ziehen, um wieder neu anfangen zu können.

Die kleine Tene’Hito gab sich einen Ruck. „Cmdr. Renard, ich möchte mich entschuldigen, ich habe ihr Team und auch die Crew der Odyssey in Gefahr gebracht. Vielleicht hatte ich gute Gründe, doch es sind immer gute Vorsätze, welche auch Schlechtes beherbergen oder hervorbringen können. Deswegen möchte ich Ihnen hier und jetzt sagen, dass es mir leidtut, von Herzen leid.“ Ilvaria legte ihre rechte Hand auf ihr Herz, dann verbeugte sie sich.

 

Der Empfang war nur spärlich besucht, dies war Ilvaria auch klar. Trotzdem hatte sie sich sehr gefreut, dass die Kikonen gekommen waren. Sie näherte sich der Atrexillis und lächelte höflich, auch wenn das Lächeln eines Hito so manchem immer noch ein Schauer versetzte.

„Atrexillis Attrades Alledies Niobe Anisia atto Thyene, ich freue mich sehr, sie hier begrüßen zu dürfen. Es tut mir ausgesprochen leid, dass wir es nicht geschafft haben uns früher zu treffen.“

„Ilvaria Taishi Feder’eshon, vielen Dank für Deine Einladung. Leider nähert sich unsere gemeinsame Zeit dem Ende, doch es freut mich Deine Räume sehen zu können.“

„Dann möchte ich Sie gerne etwas herumführen, haben Sie schon einmal den Wein der To’khta Beere probiert. Er ist schwer und dunkel, wie mein Volk aber bekömmlich auch für andere Spezies.“

Jhalath erschien neben Ilvaria und hielt zwei silberne Becher in der Hand. Diese waren kunstvoll verziert und äußerst fein gearbeitet. Sie gab der kikonischen Botschafterin einen Becher in die Hand und reichte den anderen ihrer Vorgesetzten. Dann neigte sie den Kopf und entfernte sich wieder. Seitdem Vorfall auf der D’Val hatte sich Jhalath sehr zurückgezogen. Manchmal hörte Ilvaria wie im Quartier ihrer Attachée etwas zu Bruch ging. Ein sicheres Zeichen, dass Jhalath das Ganze noch nicht verarbeitet hatte. Doch sie wusste auch, dass es besser war, der jungen Tene’Hito diese Zeit einzuräumen. Ein Hito sprach wenig über seine Gefühle, ihr Volk machte diese meistens mit sich selbst aus. Falls Jhalath Hilfe brauchen würde, dann würde sie sich melden. Ilvaria schloss ihre violetten Augen, zumindest hoffte sie das. Dann hob sie den Becher, öffnete die Augen und blickte zu Niobe. „Was möchten Sie sehen oder wissen?“

 

Zeit: MD 14.1906

Ort: Botschaftsquartiere der Tene’Hito, USS Odyssey

 

„Mara,“ sprach Ilvaria leise.

Die Angesprochene drehte sich abrupt um. Es waren viele Tage vergangen, seitdem sie in den Räumen der Hito gewesen war. Manchmal kam es ihr schon fast vor wie Jahre, denn es war viel passiert seit dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Frauen. Sie hatten eine innige Verbindung geteilt, welche dann sehr schnell abgekühlt war. „Ilvaria…,“ mehr sagte Mara nicht.

„Es hat sich viel verändert Mara, die Föderation hatte etwas gegen unsere Beziehung…“

Mara hob die Hand, sie wollte Ilvaria berühren, doch diese machte einen Schritt weg von Mara. „…erst fand ich das ungerecht. Ich verstehe diese Regel nicht, doch verstehe ich offenbar viele Regeln nicht.“ Mit diesen Worten blickte die Botschafterin zu Yvonne und Gaspar, welche sich gerade mit Soraya unterhielten. Dann schaute sie wieder zu Mara. „Mein Volk hat das System Familie nicht. Das heißt nicht, dass wir keine Beziehungen aufbauen, doch diese sind bei uns anders gelagert. Durch mein Handeln habe ich allerdings die Interessen meines Volkes hinter kurzweiligen Spaß mit Dir gestellt. Die letzte Mission, die Vorfälle auf der D’Val und dem Mond haben mir allerdings gezeigt, dass ich im Moment meine Herrscherin und mein Volk über alles andere stellen muss. Es tut mir leid, wenn ich Dich verletze, doch was wir hatten, war schön, mehr aber auch nicht.“

Bevor Mara noch ein Wort sagen konnte, hatte sich Ilvaria umgedreht und schritt davon. Wieder einmal war sie kühl und abgeklärt. Sie spürte die Blicke der Umstehenden, welche ganz genau das wiedersehen der beiden Frauen beobachtet hatten. Sie spürte auch das Getuschel, welches sich ausbreitete. Ilvaria wusste nicht, wie sich alles entwickeln würde. Sie wusste auch nicht, ob sie Mara noch einmal sehen würde. Doch sie wusste sehr wohl, was ihre Aufgabe war und was man von ihr erwartete, was die Kralovna von ihr erwartete. Pflicht war stets wichtiger als das persönliche Wohl oder die persönliche Lusterfüllung. Ilvaria hatte auf eine harte Tour lernen müssen, dass das Universum anders tickte als sie und als das Volk der Hito. Ein neuer Anfang für alle war also das Beste, was passieren konnte und manchmal musste man für einen neuen Anfang auch etwas beenden ohne das es wirklich begonnen hatte.

 

Wenig später schlug Kaelmourn mit einem Messer gegen sein Glas, welches er in den Händen hielt. Er mochte diese menschliche Sitte. Er mochte viele menschlichen Sitten. Vergnügt blickte er in die Menge, welche sich eingefunden hatte. Das Essen der Hito war opulent, die Getränke vorzüglich. Trotzdem hatte schon der eine oder andere Magen eine Verdauungshilfe benötigt. Nicht alle Speisen seines Volkes waren für andere Spezies einfach zu genießen, da war es gut, dass die moderne Medizin hier durchaus helfen konnte. Auf Speisen, welche unverträglich für Nicht-Hito waren, hatten sie allerdings verzichtet. Ebenfalls hatte er darauf geachtet auch einige Speisen zu replizieren, welche die Föderierten oder die Kikonen kannten und mochten, um die weniger experimentierfreudigen Besucher auch bedienen zu können.

Alle Augen richteten sich nun auf Kaelmourn, welcher aufhörte an das Glas zu schlagen, als es ruhig geworden war. „Ladies und Gentleman,“ er grinste schon fast über diese typisch menschliche Anrede, „Ilvaria Taishi Feder’eshon, ihre Gastgeberin!“ Mit diesen Worten deutete er auf Ilvaria und alle Augen richteten sich auf die kleine Tene’Hito, welche ein Podest betreten hatte, um über die Menge hinwegblicken zu können.

 

„Es ist mir eine Freude, sie heute hier alle begrüßen zu können,“ begann Ilvaria ihre kleine Rede, „Unsere ersten Tagen unsere ersten Kontakte waren nicht unbedingt einfach. Wenn wir ehrlich sind, dann waren sie sogar geprägt von Missverständnissen und Misstrauen,“ bei diesen Worten gab es einige spitze Auflacher oder nervöses Hüsteln in der Menge, „und mir ist sehr wohl bewusst, dass ich einen großen Anteil daran hatte. Doch obwohl wir viele Schwierigkeiten miteinander hatten, obwohl ich dieses Schiff und seine Crew in einer schwierige Lage gebracht habe, habe ich vieles gelernt.“ Sie machte eine Pause und versuchte einige Blicke der Gäste einzufangen. Obwohl der Empfang in den Räumen der Hito stattfand, hatte sich Ilvaria entschieden die Standardbeleuchtung des Schiffes zu wählen, was bedeutete, dass sie und ihre Begleiter die üblichen Augenbinden trugen, mit welchen sie sich gegen das Licht schützten. Sie zog die Pause noch etwas in die Länge, bevor sie fortfuhr.

„Ich habe gelernt, dass tapfere Frauen und Männer der Föderation sich für mehrere Völker stark gemacht haben. Sie schützen die Schwachen, egal ob es potenzielle Verbündete oder misshandelte und unterdrückte Bevölkerungsgruppen sind. Sie gehen mit eiserner Härte gegen alle Gefahren vor, egal ob es Fremde Gefahren sind oder welche aus der eigenen Reihe. Trotzdem reichen sie auch immer wieder die Hand. Ich habe Fehler gemacht, ich vertraue nicht leicht und mein Vertrauen hat sich auch sehr leicht erschüttern lassen. Doch trotzdem haben sie die Angehörigen meines Volkes gerettet und noch viel größeres Leid vermieden, weil sie uns geholfen haben. Ich möchte Ihnen heute alle Danke sagen. Nie werde ich die Odyssey und deren Crew vergessen. Vielleicht waren wir beide ein harter Schleifstein aneinander. Doch ich hoffe, nein, ich bin mir sicher, dass die Odyssey für mich ein Stein geworden ist, welcher mich besser gemacht hat. Haben Sie vielen Dank für ihre Güte, für ihre vielen zweiten Chancen und für ihren Einsatz.“ Sie nahm einen Becher aus Kaelmourns Hand entgegen. Jhalath ging durch die Reihen, gefolgt von ein, zwei Helfern der Odyssey Crew und bewaffnete jeden Anwesenden ebenfalls mit einem Getränk.

„Kaelmourn hat mir gesagt, dass es Sitte der Menschen ist, gemeinsam das Glas zu erheben. Einen Tost auszubringen. Ich möchte einen Tost auf die Crew der Odyssey ausbringen, möge diese Crew noch viele Abenteuer erleben und sie gemeinsam bestehen und bewältigen. Auf das Schiff, auf die Crew, auf ihren Mut und ihre Treue!“ Mit diesen Worten hob sie den Becher.

Es erschollen einige „Hört, hört!“

Die meisten nahmen aber ihren Gruß auf und so erscholl ein „Auf die Odyssey!“

 

Zeit: MD 17.1330

Ort: Transporterraum, USS Odyssey

 

Gaspar stand gemeinsam mit Soraya und Fiona im Transporterraum der Odyssey. Ihnen gegenüber standen Ilvaria, Kaelmourn und Jhalath. In den letzten drei Tagen hatte man die Räume der teneischen Delegation wieder in den Urzustand zurückgesetzt. Vor wenigen Minuten hatte das Rendezvous mit der Hammarskjöld stattgefunden. Das Diplomatenschiff war nun bereit die Hito an Bord zu beamen.

„Cmdr. Toussaint, LtCmdr. Alizadeh, Lt. MacKenzie, nun ist es so weit, wir verlassen Sie. Ich danke ihnen herzlich für die Aufnahme und vergessen Sie nie, es bedeutet etwas, als Freund der Tene’Hito bezeichnet zu werden. Was auch immer ihre Reisen mit sich bringen, mein Volk steht an ihrer Seite, wenn Sie es wünschen!“

Die drei Hito stellten sich auf die Transporterplattform. Sie trugen ihre Augenbinden und ansonsten eine schlichte unauffällige Kleidung.

„Ilvaria Taishi Feder’eshon, ich wünsche Ihnen eine gute Reise und hoffe, dass der begonnene Austausch zwischen ihrer und unserer Regierung vertieft werden kann. Ein Mitgliedsvolk der Föderation wählt dafür folgende Worte: Leben Sie lang und in Frieden!“

Eine Augenbraue erhob sich bei Ilvaria und die drei Föderierten verkniffen sich ein Grinsen, da diese Geste so passend für Vulkanier war. Dann blickte Gaspar zu der Transportertechnikerin. „Energie!“

Die drei Hito verschwanden in den üblichen Energiesäulen.

 

Zeit: MD -13.1400

Ort: Besprechungsraum, USS Hammarskjöld

 

„Dies ist Lt. Isabella Sorensen,“ stellte der junge Mann die blonde Frau, welche in einer weißen Sternenflottenuniform bis vor kurzem noch aus den Fenstern des Beobachtungsraumes geblickt hatte. Bei dem Öffnen der Tür hatte sie sich umgedreht und die Neuankömmlinge aufmerksam gemustert. Sie hatte viel Zeit verbracht sich über das Volk der Tene’Hito zu informieren. Doch es war etwas anderes, nun drei Hito hier in diesem Besprechungsraum vor sich stehen zu sehen. Auch wenn alle drei deutlich kleiner waren als die etwa 1,75 m große Menschenfrau, so hatte sie fast immer mit einem Volk von „Zwergen“ gerechnet. Kaelmourn Tsuin war aber tatsächlich nur unwesentlich kleiner als sie selbst.

„Ilvaria Taishi Feder’eshon,“ begrüßte Isabella die Botschafterin, sehr wohl wissend, dass diese sich darum kümmern würde ihre Begleiter vorzustellen, wenn diese es für nötig erachten würde, „ich heiße Sie herzlich willkommen an Bord der Hammarskjöld. Wir werden für die Reise zur Sternenbasis 61 mit dem Namen Midgard ihr vorübergehendes Zuhause sein.“

„Lt. Sorensen, vielen Dank für den Empfang.“ Ilvaria nahm einen schwarzgräulich schimmernden Stein, welcher länglich geformt war aus der Hand von Jhalath entgegen und überreichte diesen der Offizierin. „Dies ist ein Zeichen unseres Dankes und auch gleichzeitig eine Legitimation. Ich spreche im Namen Kralovna Takaras, der Ewigen möge ihre Dunkelheit uns alle Umfangen. Es zeichnet Sie als Gegenpart aus.“

Isabella nahm den Stein entgegen. Fast hätte sie sich verschluckt als ihr die Bedeutung der Worte Ilvarias bewusst geworden waren. Doch obwohl sie noch jung war hatte sie bereits Erfahrung sammeln können. Entgegen vieler Mitglieder des diplomatischen Chors hatte man Isabella auch nie aus dem Offizierspatent entlassen. Sie war sowohl aktive Offizierin der Sternenflotte als auch anerkannte Diplomatin. „Vielen Dank, es ist eine große Ehre. Ich freue mich, sie auf der Reise zur Station noch besser kennenlernen zu können.“

Ilvaria nickte, dann setzte sie sich auf einen Stuhl. „Können Sie mir etwas darüber sagen, was die Föderation mit Botschafter Zanopoulus vorhat?“

Auch Isabella setzte sich nun. Sie blickte zu dem jungen Ens. welcher die Delegation begleitet hatte. Ohne ein weiteres Wort verlieren zu müssen bediente der Mann den Replikator und stellte vor Ilvaria eine dampfende Tasse mit Tee, das gleiche tat er bei Isabella.

Die Hito nahm die Tasse in die Hand, trank einen Schluck und stellte die Tasse dann wieder ab. „Der Tee ist gut.“

„Ja.“ Lautete Isabellas schlichte Antwort. Durch das Manöver mit dem Tee hatte sie etwas Zeit gewonnen. Die Odyssey hatte es tatsächlich noch vor der Abreise der Hito geschafft den Botschafter festzusetzen, offenbar hatte die Hito aber auf der Odyssey das Thema nicht mehr ansprechen wollen.

„Sie meinen Botschafter Zappopoulos. Nun, er wurde inhaftiert und wird sich für seine Verbrechen vor einem Gericht der Föderation verantworten müssen.“

Ilvaria nickte, nahm einen weiteren Schluck des heißen Getränkes. „Gut. Halten Sie uns auf dem Laufenden, was seinen Fall angeht.“ Ilvaria hielt einen kurzen Moment inne.

Isabella hatte so das Gefühl, dass es besser war, nicht sofort eine Antwort zu geben.

„Bitte.“ Kam es noch von der Hito.

Ein Lächeln zauberte sich auf das Gesicht der jungen Diplomatin. Sie hatte die Bericht der Odyssey gelesen. Auch die Erfahrungen mit den Hito. Es wirkte so, als hätte die Crew der Odyssey es alles andere als leicht gehabt, aber offensichtlich hatten sie auch eine Seite in den Hito zum Schwingen gebracht. Im Idealfall hatten sie sogar schon eine Veränderung in Gang gesetzt. „Das werde ich selbstverständlich tun. Ist die Crew der D’Val sicher in ihrer Heimat angekommen?“

„Ja, das sind Sie. Was können Sie mir über die Station Namens Midgard sagen?“

Ein unangenehmes Thema. Also holte Isabella noch einmal tief Luft. „Die Station ist im Moment noch in den Händen von Piraten. Die Gruppe nennst sich Grim Guardians. Eine Einsatztruppe der Sternenflotte hat den Auftrag bekommen, die Station zu befrieden. Wir werden die Station erst mehrere Tage nach der Befriedung erreichen. Bis dahin sollten die größten Problemen gelöst sein. Doch ich möchte es nicht verschweigen, es könnte immer noch Gefahr bestehen durch die Piraten, wird sind uns im Moment unschlüssig wie gut die Gruppe organisiert ist.“

„Piraten sind der Abschaum der Galaxie. Machen Sie sich keine Sorge um uns, wir wissen wie mit Piraten zu verfahren ist.“

Für einen Moment hielt Isabella die Luft an. Sie hatte so eine dunkle Ahnung, vor allem nach dem Missionsbericht der Odyssey. „Ilvaria Taishi Feder’eshon, ich bin sehr glücklich, dass Sie die Situation so entspannt bewerten, doch wenn wir auf Midgard ankommen, dann bitte ich Sie den Anweisungen der Stationssicherheit Folge zu leisten. Wir wollen keinen Ärger mit Kralovna Takara bekommen.“

Ilvarias Augen, welche von der Augenbinde verdeckt, waren fixierten Isabella. „Sie haben also die Aufgabe bekommen uns im Zaum zu halten?“

Ein leises Stöhnen entwich Isabellas Mund, sie hoffte allerdings, dass die Botschafterin diesen nicht gehört hatte. Dann entschloss sie sich für die Wahrheit. „Ja, Ilvaria Taishi, das habe ich.“

„Gut, ich mag ihre Ehrlichkeit.“ Mit diesen Worten erhob sich Ilvaria, blickte den jungen Ensign an. „Zeigen Sie uns unsere Quartiere!“

Der Mann blickte unsicher zu Isabella, doch diese nickte eilig mit dem Kopf.

Wenige Minuten nachdem die Delegation den Besprechungsraum verlassen hatte, aktivierte Isabella eine Verbindung zum Sternenflottenhauptquartier. Eine Frau zeichnete sich auf dem Schirm ab. „Und, wie ist es gelaufen?“ fragte die Frau.

„Ein guter Anfang. Sie mag meine Ehrlichkeit und sie hat mich zur offiziellen Ansprechpartnerin erklärt.“ Isabella war es bei diesem Punkt nicht sehr wohl.

„Glückwunsch Sorensen. Wir hatten bisher noch keinen Diplomaten ausgesucht. In Wahrheit hatte ich gehofft, dass es so kommen würde. Auch wen es etwas schnell ging. Fürchten Sie eine Absicht hinter dem Handeln der Botschafterin?“ Die Frau am anderen Ende des Kanals hatte eine strenge Frisur. Ihre Haare waren grau, ihre Augen ebenfalls. Falten zierten ihr Gesicht. Es waren keine Lachfalten.

„Bestimmt. Doch was die Absicht dahinter ist, kann ich nicht erkennen. Sie hat sich auch nach Zappopoulos erkundigt. Ich fürchte die Geschichte ist noch nicht abgeschlossen. Die Terraformingschiffe sind so etwas wie eine heilige Kuh für die Hito.“ Isabella strich sich eine Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht.

„Sie haben die Unterlagen ausgiebig studiert, wie ich sehe. Was ist mit ihrer Ablenkung, haben Sie die im Griff?“

Isabella kniff die Augen zusammen. „Wenn Sie mein Privatleben meinen, dann geht Sie…“

„Vorsicht Sorensen. Diese Larson ist gefährlich. Sie ist rebellisch, kriminell und eine Unbekannte in jeder Gleichung. Sie sollten meiner Empfehlung folgen und diese Beziehung beenden.“ Die Frau näherte sich etwas der Kamera, offensichtlich wollte sie ihrem Statement noch etwas Nachdruck verleihen.

„Ma’am, das geht sie nichts an. Wie geht es dem Einsatztrupp?“

„Wie Sie meinen Sorensen. Ich behalte Sie im Auge, auch Jennifer Larson, darauf haben Sie mein Wort. Die Adelaide ist unterwegs. Sie sollten ihre Kontakte anzapfen, wir müssen noch mehr über die Grim Guardians in Erfahrung bringen. Bisher ist uns hier noch sehr viel unbekannt. Wissen die Hito etwas über die Piraten?“

„Die Botschafterin hat sich dazu nicht geäußert, doch ich werde in den nächsten Tagen hier noch weitere Nachforschungen anstellen. Bessere Arbeit werde ich vermutlich im Alfheim System abliefern können.“

„Ihre Versetzung ist in die Wege geleitet. Auch wenn der CO der Hammarskjöld alle Hebel in Bewegung setzt, um diese Order rückgängig zu machen.“

Eine ungesagte Aufforderung erklang in diesem letzten Satz. „Ich werde mit ihm reden. Er verliert mich nur ungern.“

„Sie machen sich zu viele Freunde Sorensen. In ihrem Job ist es nicht gut zu viele Freunde zu haben. Das ist gefährlich.“ Dann beendete die Frau die Verbindung.

Isabella lehnte sich in ihrem Sessel zurück und blickte zu den Sternen. Ein neues Abenteuer lag vor ihr. Dann dachte sie an Jenn, ihre Freundin war ebenfalls auf einer Mission und sie hatte es mit einem Diplomaten zu tun. Sie kannte die Grants, wer kannte die nicht, wenn er im diplomatischen Dienst war. Sie beneidete Jenn nicht um die Last, welche die Hephaistos aufgebürdet bekommen hatte. Dann stand Isabella auf. Sie wog den Stein in ihrer Hand. Er war schwer und er schien tatsächlich auch zu pulsieren. Sie spürte ein Kribbeln in ihrer Hand. Es war ihr unklar, ob es Einbildung war oder nicht. „Ich lasse den Stein besser untersuchen!“ schloss sie ihren Gedanken laut aussprechend ab. Dann deaktivierte sie das Terminal und verließ den Raum.

 

</RPG>

 

<SUM>

 

Zeit: MD 14.1700

Ort: Botschaftsquartier der Tene’Hito, USS Odyssey

 

Die Hito geben einen Empfang, Ilvaria nutzt diese Gelegenheit, um mit Yvonne Renard und Niobe ins Gespräch zu kommen.

 

Zeit: MD 14.1906

Ort: Botschaftsquartiere der Tene’Hito, USS Odyssey

 

Auf dem Empfang zieht Ilvaria einen Strich unter die Beziehung mit Mara. Sie stellt sich ihrer Pflicht ihrem Volk und ihrer Herrscherin gegenüber.

Bei einer Abschiedsrede findet sich warme Worte für die Crew der Odyssey und dankt dieser für den Einsatz um die Rettung der D’Val.

 

Zeit: MD 17.1330

Ort: Transporterraum, USS Odyssey

 

Die Hito verlassen die Odyssey und werden an Bord der Hammarskjöld gebeamt.

 

Zeit: MD -13.1400

Ort: Besprechungsraum, USS Hammarskjöld

 

Auf der Hammarskjöld gibt es eine erste Begegnung zwischen Isabella Sorensen und Ilvaria. Die Botschafterin ernennt Isabella zur offiziellen Ansprechpartnerin. Isabella begegnet den Hito mit viel Offenheit auch um die Situation auf Midgard. Nach dem ersten Gespräch berichtet Isabella ihrer Vorgesetzten, diese ist nicht erfreut über die Beziehung welche Isabella zu Jennifer Larson hat.

 

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Submitted by

Friddi

Aka

Ilvaria Taishi Feder’eshon

Botschafterin der Tene‘Hito