Two from outer space, Teil 3: Into the Lion’s den


Skyla Lyma
 


<RPG>

MD -2.0750

CAT, im Anflug


Schließlich waren die beiden soweit und saßen in CATs Cockpit. Mara, wieder mit einer ihrer scheinbar permanent präsenten Espressotassen in der Hand, aktivierte den Funk.


“Midgard Station, hier ist die Star of Orion. Ich bin im Anflug auf sie und brauche einen Liegeplatz im Hangar. Erbitte Instruktionen.”


Es dauerte einige Sekunden bis eine Antwort kam:

“Star of Orion, hier ist Midgard Station. Was ist der Zweck ihres Besuches?”


Mara sah zu Yvonne, die mit den Schultern zuckte und “Keine Ahnung? Handel?” flüsterte.


“Midgard Station, wir sind ein Frachter auf der Suche nach Arbeit.” erwiderte Mara mit fester Stimme. 


Fast meinte Mara einen gottergebenen Seufzer zu hören, doch dann kam die erlösende Antwort.


“Star of Orion, wir haben ihren Transponder ausgelesen. Wir haben einen Liegeplatz in ihrer Größe im Hangar Beta3. Folgen Sie dem Leitstrahl.” 


“Roger, Midgard. Folge dem Leitstrahl. Danke.”


“Bitte beachten Sie, das sie sich einer Station der Sternenflotte nähern und somit auch die Gesetze der Vereinigten Föderation der Planeten gelten. Willkommen auf Midgard Station.”


Dann war der Kanal geschlossen und die Beiden sahen sich an.


“Sie scheinen nicht glücklich darüber gewesen zu sein, daß wir kommen.” stellte Yvonne fest.


“Aber sie lassen uns rein. Komm, machen wir uns fertig.”


Nachdem sie den Autopiloten - Cat - aktiviert hatte lehnte Mara sich zurück. 


Die Station wurde immer größer und sie deaktivierte die Instrumenten-Holos, verlegte die relevanten Informationen auf ihre Flatscreens und versuchte den Anflug zu genießen. 

Trotz der kürzlichen gewaltsamen Übernahme durch die Sternenflotte war der Verkehr erstaunlich dicht. In erster Linie kleine Intrasystemschiffe schwirren wie Bienen um die Station. Die meisten von ihnen waren Prospektoren, aber auch ein paar die wie fliegende Händler aussahen waren darunter, genauso wie eine Handvoll warpfähiger Schiffe, keines davon aber größer als ein Raider oder kleines Shuttle. 


“Ziemlich viel los für eine Station, die gerade gewaltsam den Besitzer gewechselt hat.” merkte Yvonne nach einigen Minuten des Beobachtens an, während die Station über das Sichtfeld von CATs Cockpit hinaus wuchs. 

Als Mara schon begann sich Sorgen zu machen begann ein Teil der Station sich zu öffnen. Jetzt wo sie wußten wo die Schleusentore waren konnten sie auch erkennen, das sie früher einmal von einer scharz-gelben Umrandung eingefaßt gewesen waren sowie den kaum noch leserlichen “Beta3” Schriftzug. 


Mit einem Schnaufen nahm Mara die Finger vom manuellen Override der Flugkontrollen und beobachtete gespannt, wie CAT von Traktorstrahlen erfasst und langsam in den Hangar hineingezogen wurde. Sie durchbrachen den Atmosphärenschild und die Innenbeleuchtung des Hangars blendete sie für eine Sekunde, doch ihre Augen gewöhnten sich sofort an das plötzliche Licht. Im Gegenteil, man konnte deutlich erkennen das ein Teil der Hangarbeleuchtung ausgefallen war und einige Stellen um Dunkel oder Halbdunkel lagen. Dann flammen CATs Landescheinwerfer auf und badeten den gesamten Hangar in gleißendes Licht. 


Wie sie erkennen konnten war der Hangar ziemlich leer. Zwei der Raider-Typ Schiffe standen an Stellen, die vorher im Dunkeln gewesen waren, eine Handvoll der Prospektoren war scheinbar willkürlich verteilt und an den Schotten, die offenbar ins Innere der Station führten, parkten zwei der Händler. Einer schien verlassen zu sein, am Anderen herrschte rege Betriebsamkeit als eine lange Reihe von Waren angeliefert und von einer humanoiden Crew verladen wurden. 


CAT setzte nicht weit weg von den Händlern auf und Mara sah sich um. Ihr Auftritt hatte Aufmerksamkeit erregt, scheinbar alle im Hangar anwesenden Wesenheiten hatten in ihrer Arbeit inne gehalten und sahen zu der LAU, die da plötzlich aufgetaucht war. CATs lichtschluckende schwarze Hülle und ihre aggressiven Linien ließen sie im Halbdunkel noch bedrohlicher wirken und die Mädchen konnten sehen, das einige der Anwesenden ihre Hände auf den Griffen ihrer Waffen hatten. 


“Soviel zum Thema unauffällig.” murmelte Yvonne. Aber das war zu erwarten gewesen mit einem Schiff wie CAT.


Mara seufzte und winkte den Wesen vor ihrem Schiff freundlich zu. Die Landescheinwerfer waren inzwischen wieder abgeschaltet und nur CATs normale running Lights erhellten den Platz um sie herum, so das man sie deutlich sehen konnte.


“Gehen wir?” meinte Yvonne während sie schon aufstand und Mara folgte ohne ein weiteres Wort. 

Da beide schon ihr Schmuggler-Outfit anhatten dauerte es nicht lange, bis sie an der Kante der sich langsam senkenden Laderampe standen.


Mit dem gewohnten satten “KLONK” schlug die Rampe am Boden auf und die beiden Mädchen betraten den Boden der Station. 


Die Umstehenden hatten sich wieder ihrer Arbeit zugewandt, aber einer der Männer hatte sich umgedreht und kam jetzt auf sie zu.


“Empfangskomitee, Angebot zum Sex oder Schutzgeld?”, wunderte sich Mara so leise das nur ihre Freundin sie hören konnte. 

“Er scheint zu der Crew des Frachters zu gehören. Empfang oder Sex.” erwiderte die mit einem bedeutungsvollen Seitenblick auf Mara.



Der Mann war nichteinmal schlecht aussehend, wie beide zugeben mußten. Breite Schultern, eine schmale Mitte, durchtrainiert und ein ansprechendes Gesicht, mit einer kleinen Narbe über den linken Auge, welche die buschige Augenbraue teilte und Kurzen Haaren die schon ein wenig Grau an den Schläfen offenbarten.


“Hallo Ladies!”, grüßte er sie jovial, “Wenn sie erlauben? Ich habe sie noch nie hier gesehen. Ich bin Conrad , mir gehört der fliegende Händler da drüben.” 


Yvonne lächelte ihn freundlich an.

“Ja, sie dürfen. Und ja, sie haben recht, wir waren noch nie hier. Aber unser letzter Auftrag hat uns in die Gegend gebracht, aber es war leider ein One Way Trip, und daher haben wir ein nahegelegenes Hub gesucht, das vielleicht Arbeit für uns hat.” 


“Arbeit?” Er musterte die Beiden genauer. “Welche Art von Arbeit wenn ich fragen darf?” 


“Die Star of Orion ist ein schneller Kurier. Bevorzugt suchen wir natürlich Fracht, die zu unserem Schiff paßt, aber wenn der Anreiz stimmt können wir auch andere Sachen machen.” 


Conrad  machte eine entschuldigende Geste. 

“Ich fürchte für ihre Art von Fracht ist das Timing schlecht. Die Station war bis vor kurzem ein freier Handelsposten der Crimson Dawn, aber dann kam die Sternenflotte und hat alles kaputt gemacht.”


“Was müssen wir unter kaputt gemacht verstehen?” mischte Mara sich ein, “In unserer Datenbank läuft die Station als Starbase 61 von der Sternenflotte.” 


“Das mag technisch richtig sein. Oder besser gewesen sein, aber die Föderierten hab die Station vor Jahren einfach verlassen und sich selbst überlassen. Crimson Dawn hat sie dann übernommen und vor dem völligen Verfall bewahrt, aber jetzt ist die Flotte zurück.”


“Zurück?” echote Yvonne und tat auf ahnungslos.


“Ja.” Er verzog das Gesicht. “Sie haben sie gewaltsam zurück erobert und behaupten jetzt, bleiben zu wollen. Wenn sie mich fragen, wird es nicht lange dauern bis sie wieder weiterziehen oder Crimson Dawn sie rauswirft. Damit wie schlecht der Krieg für die Föderation läuft, wird es Jahre dauern, bis sie wieder die Ressourcen haben werden, einen weiteren Versuch zu starten hier wieder zu übernehmen. Bis dahin kann viel passieren.” Er grinste schief. “Und vielleicht gewinnen die Klingonen ja den Krieg und es gibt gar keine Föderation mehr.”


Er war inzwischen bei den Beiden angekommen und schaute interessiert in Maras mehr oder weniger leeren Laderaum, wo er aber nur Yvonnes kleinen Haufen Gepäck sehen konnte.


Wie auf Kommando positionierten die Beiden sich so, das man keinen guten Blick ins Innere von CAT mehr hatte. 

“Aber dem Verkehr scheint es keinen Abbruch getan zu haben.” stellte Yvonne dann auch fest um ihn abzulenken.


“Doch schon, aber das meiste was sie hier sehen sind die Rock Dogs, die versuchen aus den Asteroiden hier im System noch das letzte Quäntchen Erz rauszuquetschen. Das, was für die Minencompanies nicht mehr gewinnbringend war. Die müßen kommen und ihre Waren verkaufen oder sie verhungern oder ersticken.”


Auf sein Schiff deutend meinte Mara und lächelte. “Das schaut mir aber mehr nach Handelsware aus, als nach Prospektor.” 


“Vollkommen richtig!” antwortete er enthusiastisch. “Ich bin der beste fliegende Händler hier im System. Was ich nicht habe kann ich besorgen!” Und nach einem Seitenblick zu CAT, die abgesehen von den Brandspuren nicht nach einem Schiff in schlecht gewarteten Zustand aussah: “In bester Qualität natürlich.”


“Vielleicht kommen wir darauf zurück.” meinte Yvonne während Mara ihn ansah. 

“Beste Qualität? Wie wäre es mit sylensischen Mark VIII Mikroenergiezellen? Haben sie sowas auf Lager?” 


Conrad  strich sich mit den Fingern durch seinen stylischen drei-Tage-Bart. 


“Auf Lager nicht. Wir sind hier weit weg von der Hegemonie und ... “ Dann fielen seine Blicke auf Maras Artillerie am Oberschenkel. “Ah. Sie bevorzugen sylenische Waffen..... Ich habe wie gesagt zwar keine, aber ich kann sie besorgen.” 


“Und das kostet mich einen Arm und ein Bein?”


Er lachte. “Nein. Ich gebe sie ihnen zu meinen üblichen Bedingungen für Erstkunden. Aber ich will eine Anzahlung.” 


Während Mara mit Conrad  tatsächlich begann über Preis, Lieferbedingungen und -zeiten zu verhandeln wanderte Yvonnes Blick wieder durch den Hangar.  Am Schott waren zwei Figuren aufgetaucht die CAT und die beiden Frauen davor kritisch musterten. Doch als sie bemerkten, das sie bemerkt worden waren, drehten sie sich um und verschwanden. 


Mara hatte inzwischen ihre Verhandlungen abgeschlossen und sah dem zu seinem Schiff zurück gehenden Händler nach. 


“Wir haben in 2 Stunden eine Einladung auf einen Drink in einer Bar auf einem der oberen Decks mit ihm.“ stellte sie dann trocken fest, als sie Yvonnes Aufmerksamkeit wieder hatte. 


“Du brauchst diese Energiezellen nicht wirklich, oder?”, versicherte sie sich als sie an den Inhalt von Maras Waffenschrank dachte. 


“Nein. Aber es hat das Eis gebrochen.”


“Du willst wirklich zwei Stunden auf ihn warten?” 


“Wie?” 


“Ey! Er war süß. Und ich kenne dich.”, neckte sie, doch Mara schüttelte nur entrüstet den Kopf. “Was du schon wieder denkst!", dann schwang sie ihre Hüfte so, das sie mit Yvonnes zusammenstieß, "Wo ich doch dich habe!” 


Lachend kamen beide unter CATs Nase hervor und steuerten das Schott an, während CATs Rampe sich hinter ihnen schloss.


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Kaum auf der Station angekommen machen Mara und Yvonne schon die ersten Freunde

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